‏إظهار الرسائل ذات التسميات Gottesdienst und Leben. إظهار كافة الرسائل
‏إظهار الرسائل ذات التسميات Gottesdienst und Leben. إظهار كافة الرسائل

الثلاثاء، 3 مارس 2015

Dua (Bittgebet) (teil 1 von 4): Was ist Dua?


Dua – ein Arabisches Wort, hier mit lateinischen Buchstaben geschrieben.  Drei kleine Buchstaben aus denen ein Wort besteht, und ein Thema das lang und atemberaubend ist.  Dieses Wort ‘Dua’ könnte grob übersetzt werden als Bittgebet oder Anrufung.  Obwohl kein Wort die Bedeutung von Dua angemessen übersetzen kann.  Bittgebet, das bedeutet, mit einer Gottheit zu kommunizieren, kommt der Sache näher als einfach Anrufung, was manchmal auch für das rufen von Geistern oder Teufeln benutzt wird. 
In der islamischen Terminologie ist Dua eine Verrichtung des Bittgebets.  Es ist ein Anrufen Gottes; es ist eine Unterhaltung mit Gott, unserem Schöpfer, unserem Herrn, dem Allwissenden und dem Allmächtigen.  Tatsächlich ist das Wort abgeleitet von der arabischen Wurzel für rufen oder berufen.  Dua ist erhebend, befähigend, befreiend und umwandelnd, und es ist eine der machtvollsten und effektivsten gottesdienstlichen Handlungen, die ein Mensch verrichten kann.  Das Dua wurde auch als Waffe des Gläubigen bezeichnet.   Es festigt den Glauben an Einen Gott und meidet alle Formen der Mehrgötterei oder des Götzendiensts.  Dua ist im wesentlichen die Ergebung zu Gott und eine Manifestation der Bedürfnisse einer Person nach Gott.
Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: "Ein Diener ist seinem Herrn am nächsten, wenn er sich in der Niederwerfung befindet.  Also vermehrt die Bittgebete in den Niederwerfungen.’’[1]  "Das Bittgebet eines jeden von euch wird gewährt, wenn er nicht ungeduldig wird, und sagt: `Ich machte Bittgebet zu meinem Herrn, aber mein Gebet wurde nicht gewährt.’’[2]
An dieser Stelle ist es wichtig zu verstehen, was genau Dua ist, es wäre leichter für jemanden mit christlichem Hintergrund zu denken, dass das Dua ein Gebet wäre.  Dua hat sicherlich einige Ähnlichkeit mit dem Gebet der Christen, allerdings sollte es nicht durcheinander gebracht werden mit dem, was die Muslime als Gebet bezeichnen.  Das Gebet oder auf Arabisch-Salat, ist eine der Säulen des Islam, und wenn ein Muslim die fünf täglichen Gebete verrichtet, vollbringt er eine physikalische Form des Dua, indem er Gott mit seinen Taten darum bittet, den Himmel zu gewähren.  Während des gesamten Gebets bittet man Gott direkt.  
Für Muslime besteht das Gebet aus festgelegten rituellen Bewegungen und Worten, die zu festen Zeiten fünfmal täglich ausgeführt werden.   Gott sagt im Qur´an: "Wahrlich das Gebet zu bestimmten Zeiten ist für die Gläubigen eine Pflicht."  (Quran 4:103)  Muslime beten am frühen Morgen vor Sonnenaufgang, in der Mitte des Tages, am Nachmittag, bei Sonnenuntergang und in der Nacht.  Das Gebet ist eine gottesdienstliche Handlung, bei der ein Muslim seinen Glauben an den Einen Gott bestätigt und seine Dankbarkeit zeigt.  Es ist eine direkte Verbindung zwischen Gott und dem Gläubigen, und es ist eine Verpflichtung. 
Das Dua andererseits ist die Art des Muslims jederzeit die Verbindung zu Gott zu spüren, immer und überall.  Muslim rufen regelmäßig zu Gott, während des Tags und in der Nacht.  Sie erheben ihre Hände zum Bittgebet und bitten um Seine Hilfe, Gnade und Vergebung.  Dua beinhaltet Lobpreisen, Danken, Hoffnung und Anrufung Gottes, einem in der Not beizustehen oder seine oder ihre Bitten zu erfüllen. 
Dua kann für den Einzelnen gemacht werden, seine Familie, Fremde, diejenigen in widrigen Umständen, für die Gläubigen, und sogar für die gesamte Menschheit.  Wenn man Dua macht, ist es erlaubt, um Gutes in diesem Leben und im Jenseits zu bitten.  Eine Person, die Dua macht, sollte nichts zurück halten, sondern sie sollte Gott bitten, ihr alles zu gewähren, sowohl die größten als auch die kleinsten Bitten.  
Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, ermutigte die Gläubigen, Dua zu machen.  Er sagte: "Das Dua eines Muslim für seinen Bruder in seiner Abwesenheit wird ohne Weiteres akzeptiert.  Ein Engel wird an seine Seite aufgestellt.  Immer wenn er ein nützliches Dua für seinen Bruder macht, sagt der beauftragte Engel: Amin.  Und mögest du mit demselben gesegnet sein.".[3]
Obwohl das machen von Dua keine Verpflichtung ist, gibt es zahlreichen Nutzen darin, regelmäßig und mit vollständiger Ergebenheit Dua zu Gott zu machen.  Die Nähe zu Gott spüren, was bei aufrichtigem Dua der Fall ist, verstärkt den Glauben, gibt den Bekümmerten Hoffnung und Erleichterung, bewahrt den Bittenden vor Verzweiflung und Isolation.  Im gesamten Qur´an ermutigt Gott den Gläubigen, Ihn anzurufen, Er sagt uns, wir sollen unsere Träume, Hoffnungen, Ängste und Unsicherheiten vor Ihn bringen und uns sicher sein, dass Er jedes Wort hört. 
Dir (allein) dienen wir, und Dich (allein) bitten wir um Hilfe. (Quran 1:5)
Und euer Herr sprach: "Bittet Mich; Ich will eure Bitte erhören. Die aber, die zu Überheblich sind, um Mir zu dienen, werden unterwürfig in Gahannam eintreten."(Quran 40:60)
Sprich: "O meine Diener, die ihr euch gegen eure eigenen Seelen vergangen habt, verzweifelt nicht an Gottes Barmherzigkeit; denn Gott vergibt alle Sünden; Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige. (Quran 39:53)
Sprich: "Ruft Gott an oder ruft den Barmherzigen an - bei welchem (Namen) ihr (Ihn) immer anruft, Ihm stehen die Schönsten Namen zu." (Quran 17:110)
Und wenn dich Meine Diener über Mich befragen, so bin Ich nahe; Ich höre den Ruf des Rufenden, wenn er Mich ruft. Deshalb sollen sie auf Mich hören und an Mich glauben. Vielleicht werden sie den rechten Weg einschlagen. (Quran 2:186)
Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, bezeichnete das Dua als den Kern der Anbetung.[4]  Er regte ebenfalls an, dass der Gläubige demütig sein solle, aber fest, wenn er Dua macht, und sagte: "Wenn einer von euch bittet, sollte er nicht sagen: ‘O Gott, vergib mir, wenn Du willst,’ sondern er soll fest bleiben beim Bitten und seinen Wunsch groß machen, denn was Gott ihm gibt, ist nichts Großes für Ihn."[5]
Wenn wir Dua machen, wenn wir zu Gott in der Stunde der Not rufen, oder unsere Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, oder aus irgend einem anderen Grund, einschließlich des Trostes, dass wir uns einfach Gott nahe fühlen, müssen wir daran denken, unsere Aufrichtigkeit und unsere Absicht zu überprüfen.  Das Dua muss an Gott Allein gerichtet sein, Der keine Partner, Söhne, Töchter oder Vermittler hat.  Unsere Absicht, wenn wir Dua machen, muss sein, Gott zufrieden zu stellen, Ihm zu gehorchen und Ihm vollständig zu vertrauen. 
Wenn jemand Dua macht, gibt ihm Gott, worum er gebeten hat, oder er wendet Schaden von ihm ab, der größer ist, als das, worum er gebeten hat, oder Er kann das, worum Er gebeten hat, für das Jenseits aufbewahren.  Gott hat uns befohlen, Ihn anzurufen, und Er hat versprochen, unseren Ruf zu beantworten.  Im nächsten Artikel werden wir die Art und Weise wie man Dua macht, besprechen und diskutieren, warum einige Duas anscheinend nicht beantwortet werden. 


Fußnoten:
[1] Sahieh Muslim
[2] Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim
[3] Sahieh Muslim
[4] At Tirmidhi
[5] Sahieh Muslim

Dua (Bittgebet) (teil 2 von 4): Preise Gott auf die Weise, die Ihm gebührt


Das Dua ist im wesentlichen die Gottergebenheit und ein Zeichen für unseren Bedarf an Gott. Das Dua würde als Waffe des Gläubigen bezeichnet, denn es stärkt den Glauben, gibt dem Bekümmerten Hoffnung und Erleichterung und bewahrt den Bittenden vor Verzweiflung und Isolation.  Und was vielleicht am allerwichtigsten ist, Gott liebt es, gebeten zu werden und Er ermutigt uns, Ihn um alle unsere 

Bedürfnisse, Wünsche und Begehren zu bitten.  
Der bekannte islamische Gelehrte Imam Ibn al-Qayyim beschrieb das Dua auf folgenden Weise.  Er sagte: "Das Dua und die Gebete um Zuflucht bei Gott sind wie eine Waffe und eine Waffe ist nur so gut, wie die Person, die sie benutzt; es ist nicht nur eine Angelegenheit, wie scharf sie ist.  Wenn die Waffe vollkommen ist und fehlerfrei, und der Arm, der Person, die sie benutzt, ist stark, und es gibt nichts, das ihn aufhält, dann kann sie den Feind verwüsten.  Aber wenn irgendeine dieser drei Eigenschaften fehlt, dann wird es an der Wirkung entsprechend mangeln ".
Es ist also für uns verpflichtend, wenn wir unser Dua machen, dass wir es auf die bestmögliche Weise machen.  Als eine metaphorische Weise, mit der wir unser Schwert schärfen, sollten wir uns bemühen, Gott auf die beste Weise und mit den besten Manieren anzurufen.  Es gibt Formen, wie man Dua macht.  Diese Formen zu befolgen, ist ein Zeichen dafür, dass eine Person aufrichtig ist und sich bemüht, seine oder ihre Chancen zu maximieren, dass das Dua von Gott akzeptiert wird, der sagte, dass Er es wird: "Ich höre den Ruf des Rufenden, wenn er Mich ruft." (Quran 2:186)
Ein fester und unerschütterlicher Glaube an die Einheit Gottes ist ein wesentlicher Bestandteil für das Dua.  Wahre Aufrichtigkeit und der Wille, zu akzeptieren, dass Gott Alleine in der Lage ist, den Verlauf der Dinge zu ändern das Erbetene zu gewähren, ist ebenfalls notwendig.  Der Bittende sollte Gott eifrig und eindringlich anrufen, doch er soll demütig und ruhig bleiben, ohne verärgert oder gelangweilt zu werden.   Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, mochte es, sein Dua dreimal zu sprechen, und er bat dreimal um Vergebung.[1]
Gott auf die Art und Weise zu lobpreisen, wie es Ihm gebührt, Gepriesen zu werden, ist der Anfangspunkt, mit der eine Person ihr Dua beginnt.  Als der Prophet Muhammad einmal saß, kam ein Mann herein, betete und sagte: „O Gott, vergib mir und habe Gnade mit mir."  Der Prophet Muhammad hörte ihn und sagte: "Du warst zu eilig, o du Betender."  Wenn du gebetet hast und sitzt, preise Gott, wie es Ihm gebührt, gepriesen zu werden, dann rufe Ihn an."[2]  Der Prophet Muhammad empfahl ebenfalls, die Hände zu erheben, wenn man Dua macht.  Er sagte: "Unser Herr, möge Er Gepriesen sein und Erhaben, ist der Mildeste und der Großzügigste, und Er ist zu Mitfühlend, um Seinen Diener, wenn er seine Hände zu Ihm erhebt, mit leeren Händen zu lassen."[3]
Gott auf die Weise zu preisen, die Ihm gebührt, bedeutet im wesentlichen, Seine Einheit zu erkennen.  Er ist der Erste, der Letzte, der Anfang und das Ende.  Er Alleine besitzt Macht und Kraft.  Erkenne dies an und bitte für den Propheten Muhammad um Segen, bevor du Gott anflehst. 
Wenn der Bittende sich an Gott wendet, sollte er dies mit Demut tun.  Gott teilt uns im Qur´an mit, dass Demut eine wünschenswerte Eigenschaft ist und dass ein Gläubiger seinen Herrn mit einer Mischung aus Hoffnung und Furcht anrufen sollte.  Hoffnung, dass Gott sein Dua erhören wird und ihn vor den Prüfungen und Leiden des Lebens schützen wird, und Furcht, dass seine Taten seinem Herrn missfallen könnten.
„Ruft euren Herrn in Demut und im verborgenen an. Wahrlich, Er liebt die Übertreter nicht." (Quran 7:55)
Sie pflegten miteinander in guten Taten zu wetteifern, und sie riefen Uns in Hoffnung und in Furcht an und waren demütig vor Uns. (Quran 21:90)
Und gedenke deines Herrn in deinem Herzen in Demut und Furcht, ohne laut vernehmbare Worte am Morgen und am Abend." (Quran 7:205)
Die besten Zeiten, um Dua zu machen, ist genau vor Fagr (Gebet in der Dämmerung), im letzten Drittel der Nacht, in der letzten Stunde des Freitags (d.h. die letzte Stunde vor dem Maghribgebet), wenn es regnet undzwischen dem Gebetsruf und Iqama (dem Ruf, bevor das Gebet beginnt).  Eine andere hervorragende Zeit, um Dua zu machen, ist wenn der Gläubige sich niederwirft. 
Der Gläubige sollte sich bemühen, die deutlichsten und präzisesten Worte zu verwenden, wenn er seine Bittgebete spricht.  Die besten Duas sind solche, die die Propheten verwendet haben; allerdings ist es gestattet, andere Worte zu sagen, die den speziellen Bedürfnissen des Bittenden entsprechen.  Es gibt viele wundervolle Sammlungen von authentischen Duas und Gläubige sollten besondere Sorgfalt walten lassen, um authentische Duas zu verwenden, um Gott zu bitten.
Wenn man Dua macht, ist es wichtig, entweder authentische Duas aus dem Qur´an oder authentisch vom Propheten Muhammad überlieferte zu sprechen oder die Worte, die einem spontan in den Sinn kommen, um den Schutz oder die Vergebung Gottes zu ersuchen.  Es ist nicht gestattet, deine eigene besondere Zeit, Ort oder Zahl von Wiederholungen festzulegen.  Dies zu tun wäre eine Erneuerung in der Religion des Islam und das ist eine ernsthafte Angelegenheit. 
Beispielsweise wenn sich jemand in seiner dunkelsten Stunde oder in seinem freudigsten Augenblick zu Gott wendet, spricht er oder sie mit Aufrichtigkeit und Liebe aus seinem oder ihrem Herzen.  Eine Person sollte sich nie fürchten, mit Gott zu sprechen, Ihm sein Herz auszuschütten, seine Sehnsucht, seine Liebe, seine Ängste und Wünsche.  Wenn jemand allerdings beginnt, seltsame Rituale zu machen, wie 30 mal am Mittwoch nach dem Asrgebet Dua zu machen, ist dies die Art, wie der Ärger beginnt.  Als allgemeine Regel muss Dua entweder spontan oder von den authentischen Überlieferungen sein.  Dies ist nicht kompliziert, der Islam ohne von Menschen gemachten Rituale und Übertreibungen besteht aus der reinen Ergebenheit zu Gott und es ist leicht und tröstend. 
Um den Artikel dieser Woche zu beenden, wollen wir Situationen erwähnen, in denen das Dua höchstwahrscheinlich akzeptiert wird.  Diese Situationen beinhalten wenn jemand misshandelt oder unterdrückt wird, wenn man reist, wenn man fastet, wenn jemand in hoffnungsloser Not ist und wenn man Dua für seinen abwesenden Bruder macht.  


Fußnoten:
[1] Abu DawudAn-Nasa´i
[2] At-Tirmidhi
[3] Abu Dawud

Ein Monat des Segens



Eine der Eigenschaften der menschlichen Natur, die der Islam im Menschen fördert, ist Großzügigkeit.  Die Notwendigkeit großzügig zu Familie, Freunden, Nachbarn, Fremden und sogar zu Feinden zu sein, wird wiederholt im Qur´an und in den authentischen Überlieferungen des Propheten Muhammad (Gottes Segen und Frieden seien auf ihm) erwähnt.  Es gibt keine bessere Zeit, um über Großzügigkeit zu reden, als im islamischen Monat Ramadhan. 
Es kommen nun die letzten Tage 

des Ramadhan 2009 für die Muslime in aller Welt.  Dementsprechend untersuchen die Muslime ihre Leben und fragen sich selbst, ob ihre alltäglichen Taten ihrem Schöpfer gefallen.  Die intensive Ergebenheit des Ramadhan hat bewirkt, dass die Gläubigen ihre Herzen und ihren Verstand befragen. 
Wohl bekannt als Fastenmonat entdecken diejenigen, die neu im Islam sind, dass der Ramadhan auch ein Monat des Almosens und der Zuneigung ist.  Die Tage des Fastens und die gebeterfüllten Nächte haben die Herzen weich gemacht und Wellen der Zuneigung und Großzügigkeit geschaffen.  Dieser Monat der Ergebenheit ist schnell gekommen, hat sich sanft nieder gelassen und Gottes Segnungen, Gnade und Vergebung sind herab gestiegen.  Die Segnungen des Ramadhan quollen zu einem Fluss der Großzügigkeit. 
“Der Prophet, möge Gott ihn preisen, war der großzügigste von den Menschen, und er pflegte es im Monat Ramadhan noch mehr zu sein, wenn Gabriel (der Engel) ihn besuchte, und Gabriel pflegte ihn jede Nacht im Ramadhan zu besuchen bis zum Ende des Monats.  Der Prophet pflegte Gabriel den Qur´an aufzusagen und wenn Gabriel ihn traf, pflegte er noch großzügiger zu sein als ein schneller Wind (der Regen und andere Segnungen verteilt).” (Sahieh Al-Bukhari)
Während der 29 oder 30 Fastentage spenden Muslime großzügig.  Sie greifen tief in ihre Taschen und geben den Bedürftigen offen oder im Verborgenen Almosen.  Aber Almosen im Islam besteht nicht nur daraus, Geld zu spenden. Es umfasst jede Tat der Freundlichkeit oder Großzügigkeit, die mit einem offenen Herzen und dem Wunsch, Gott zu gefallen, ausgeführt wird.  Almosen ist etwas so einfaches wie ein Lächeln oder so eine großmütige Tat wie eine Schule oder ein Krankenhaus zu bauen; Almosen ist jede freundliche oder großzügige Tat.   
Muslime werden aufgefordert, immer großzügig zu sein, allerdings dient der Ramadhan als Erinnerung.  Wenn die Sorgen der Welt und die Prüfungen des Lebens sie überwältigen, neigen gebrechliche menschliche Wesen dazu, zu vergessen, dass Gott ihnen unzählige Segnungen hat zukommen lassen.  Der Ramadhan erinnert uns daran, dass diese Segnungen nicht dazu da sind, um sich an ihnen festzuklammern oder sie zu horten.  Gott erwartet von uns, dass wir großzügig sind und von dem, was Er uns gegeben hat, spenden. 
Gott ist Al Kariem, der Großzügigste.  Alles kommt von Ihm und alles wird schließlich zu Ihm zurückkehren, daher ergibt es einen Sinn, unseren Besitz und  unser Eigentum als etwas Anvertrautes anzusehen.  Wir sind verpflichtet, das, womit wir versorgt wurden, zu schützen, zu bewahren und zu teilen. 
Sprich: "Wahrlich, mein Herr erweitert und beschränkt dem von Seinen Dienern die Mittel zum Unterhalt, dem Er will. Und was immer ihr spendet, Er wird es ersetzen; und Er ist der beste Versorger.” (Quran 34:39)
Im Ramadhan betrachten die Muslime das Beispiel des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien mit ihm, und seiner Gefährten und denken über die wahre Bedeutung von Großzügigkeit nach.  Es bedeutet nicht, etwas wegzugeben, was man nicht länger benötigt.  Es bedeutet, etwas von den Dingen zu geben, die du liebst und dir wünschst.  
Aischa (die Frau des Propheten) sagte: “Eine Frau mit ihren beiden Töchtern kam zu mir und fragte nach Almosen, aber sie fand nichts bei mir außer einer Dattel, die ich ihr gab, und sie teilte sie zwischen sich und ihren beiden Töchtern.” (Sahieh Al-Bukhari)
Die Männer und Frauen um den Propheten Muhammad verstanden den wahren Wert von Großzügigkeit.  Sie erkannten, dass freundliche und großzügige Taten eine Investition für die Zukunft darstellen.  Unsere guten Taten, bedachten Worte und Taten der zufälligen Güte werden im Jenseits reichlich belohnt werden.   Was auch immer wir an Geld Gott zuliebe spenden, wird vielfach zu uns zurückkehren.   Was wir freiwillig an Reichtum geben, wird nicht in diesem Leben ersetzt, sondern im Jenseits. 
Während Großzügigkeit zu jeder Zeit im Jahr eine tugendhafte Eigenschaft ist, werden im Ramadhan unsere guten Taten und unsere freundlichen und großzügigen Handlungen um ein Vielfaches belohnt.  Er ist ein Monat der Gnade, in dem Gott uns erlaubt, Belohnungen zu ernten, die unsere Sünden bei weitem übertreffen, die wir das ganze Jahr über angesammelt haben.  Ramadhan ist ein Monat, der voller Erinnerungen an die Großzügigkeit, Freundlichkeit und Vergebung Gottes.   Gott vergibt die Fehler und Sünden der Menschheit, auch wenn es so viele sind, wie der Schaum des Meeres[1], und Seine Vergebung und Seine Barmherzigkeit beschränken sich nicht nur auf Ramadhan. 
Außerdem enthält dieser Monat Ramadhan einem Tag, der besser ist, als 1000 Monate, die im Gottesdienst verbracht werden (Quran 97:1-5), dies ist ein Zeichen für die Liebe Gottes.  Ramadhan ist eine Zeit, in der die Gläubigen 30 Tage für besondere Hingabe und Großzügigkeit reserviert haben.  Das Fasten im Ramadhan erinnert die Gläubigen daran, dass diese Welt voller Menschen ist, die nicht in der Lage sind, genug Nahrung oder Wasser für ihre Bedürfnisse zu finden.  Ramadhan ist eine Chance für die Gläubigen, mit ihrer Zeit, ihrem Besitz und ihrem Reichtum großzügig zu sein.  
Großzügigkeit und zufällige Taten der Güte machen das Herz wirklich glücklich.  Jeder, der von seinem Besitz oder seinem Reichtum mit einem reinen Herzen spendet, nur um Gott zu gefallen, weiss wie freudig diese Taten sein können.  Was ist aber mit denen, die nicht einmal einen Dollar haben, den sie spenden können?  Die Großzügigkeit Gottes kennt keine Grenzen, deshalb können Menschen unter den schrecklichsten Umständen großzügig sein. 
Die Leute kamen zum Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden sei mit ihm, und fragten: “Wenn einer nichts zum Geben hat, was soll er tun?“  Er antwortete: „Er soll mit seinen Händen arbeiten und sich selbst nutzen und auch Almosen geben (von dem, was er verdient).“  Die Leute fragten weiter: „Wenn er nicht mal das findet?“  Er antwortete: „Er soll den Bedürftigen helfen, die um seine Hilfe bitten.“  Dann fragten die Leute: “Wenn er das nicht tun kann?”  Er antwortete: “Dann sollte er gute Taten verrichten und sich von schlechten Taten fernhalten und das wird als Almosen angesehen.” (Sahieh Al-Bukhari)
Der Ramadhan ist als Fastenmonat bekannt, der Ramadhan ist ein Geschenk Gottes, eine Manifestation Seiner Gnade und eine Erinnerung an die den Menschen innewohnenden Güte.  Der Ramadhan ist der Monat des Almosens und der Großzügigkeit. 


Footnotes:
[1] Sahieh Bukhari

Haǧǧ: Ein Fest des Friedens

Wo bin ich? 

Über 2 Millionen Menschen umgeben mich.  Wir haben alle ein gemeinsames Ziel, einen Grund, aus dem wir zusammen hier sind.  Ich unterscheide mich nicht von den anderen.  Es gibt keine Zeichen des Reichtums oder der Bedeutung an mir.  Keine Rolex-Uhr oder Nike-Schuhe, um mich als reiche Person kenntlich zu machen.  Ich bin eine Person, alleine, in einem Meer der Menschen.  Bin ich schwarz oder weiß, gelb oder braun, die Farbe meiner Haut ist nicht wichtig.  Ob ich aus Europa oder aus Asien oder aus Südamerika komme, meine Heimat ist irgendein Ort auf dieser weiten Erde.  Die Menschen um mich herum sind jung und alt, männlich und weiblich, reich und arm.  Wir repräsentieren die Menschheit in ihrer Vielfältigkeit, und doch sind wir vereint.  Wir sind eine Einheit in der Vielfältigkeit. 

Ich bin beim Haǧǧ

Haǧǧ ist eine der fünf Säulen des Islam.  Muslime erklären, dass es keinen Gott gibt, dem es zusteht, angebetet zu werden, außer Allah und dass Muhammad Sein Gesandter ist; sie beten, sie fasten, sie bezahlen das Pflichtalmosen und sie gehen zum Haǧǧ.  Haǧǧ ist die Pilgerfahrt zur Stadt Mekka in Saudi Arabia.  An der Moschee und auf dem umliegenden Gebiet, beten Muslime und führen die Riten aus.  Haǧǧ ist eine Pflicht, die einmal im Leben von allen Muslimen durchgeführt werden soll, die mental, körperlich und finanziell dazu in der Lage sind.
Und (Haǧǧ – die Pilgerfahrt) der Menschen Pflicht gegenüber Allah ist die Pilgerfahrt zum Hause, wer da den Weg zu ihm machen kann. Wer aber ungläubig ist wahrlich, Allah ist nicht auf die Welten angewiesen." (Quran 3:97)
In diesem Jahr, 2010, ist Haǧǧ Mitte November.  Muslime aus der ganzen Welt werden sich versammeln, um Gott anzubeten.  Sie kommen mit dem Flugzeug, dem Bus, Autos usw. nach Saudi Arabien.  Einige ertragen große Schwierigkeiten, andere kaufen bloß ein Flugticket für die erste Klasse, aber sie kommen als Gleichrangige.  Die Menschen unternehmen diese Reise vorbereitet, um am Haus Gottes (oder Kaaba) zu stehen, und bestätigen ihre Liebe zu Gott und zu Seiner Religion des Islam. 
"Und rufe die Menschen zum Haǧǧ (zur Pilgerfahrt) auf. Sie werden zu Fuß und auf jedem mageren Kamel aus allen entfernsten Gegenden zu dir kommen (Haǧǧ zu verrichten)" (Quran 22:27)
Haǧǧ sind einige Tage der absoluten Hingabe zum Einen Gott.  Muslime kommen zusammen, um Ihn zu lobpreisen, Ihn um Vergebung zu bitten und Ihm zuliebe, Einheit zu demonstrieren. 
In der ganzen muslimischen Welt ist Haǧǧ ein Symbol für Einheit.  Auch wenn die Muslime aufgrund zahlreicher äußerer Einflüsse, wie Geld, Politik, Grenzkonflikten oder weltliche Belange, uneinig sind.  Haǧǧ ist der große Ausgleich.  Beim Haǧǧ sind alle Muslime gleich; nichts von den Ritualen, die sie durchführen, macht eine Person besser als die andere.    
Über 2 Millionen Muslime stehen an einem Ort, tragen dieselbe einfache Bekleidung, führen dieselben Rituale aus und sprechen dieselben Worte.  Sie sind in ihrer Gottergebenheit vereint.  Der schwarze Mann steht neben dem Weißen und sie rufen einstimmig zu Gott.  Der König steht neben dem Armen, und sie erklären ihre Ergebenheit zu Gott mit denselben Worten.
Muslime aus der ganzen Welt sind in ihrer Gottergebenheit vereint.  Sie rufen einstimmig: „Hier bin ich, o Gott, hier bin ich zu Deinen Diensten und Du hast keinen Teilhaber.  Hier bin ich.  Aller Lobpreis, die Gnade und die Herrschaft gehören Dir.  Du hast keinen Teilhaber."  Dieses Bittgebet wird immer wieder von allen Pilgern ausgesprochen.  Es ist ihre Antwort auf den Aufruf Gottes an die Muslime, Haǧǧ zu machen. 
Diese Worte werden mit Freude und Ehrfurcht von allen wiederholt, egal von welchem Stand und welcher Klasse.  Einige Menschen werden so von ihren Emotionen überwältigt, dass sie anfangen, zu schluchzen, andere fühlen sich freudig erregt und glücklicher als jemals zuvor.   Jede Person dort fühlt, dass sie eine Person ist, allein unter Millionen, die dem Ruf Gottes gefolgt sind, und Gott hört sein Bittgebet und sieht seine Ankunft.  Die Pilger fühlen sich überrascht, dass sie die Gäste des barmherzigen Gottes sind.  Er oder sie nimmt an dieser Versammlung durch die Einladung Gottes teil, nicht auf Einladung der Regierung oder auf Einladung einer Organisation, und nicht auf Wunsch eines Familienmitglieds oder eines Freundes. 
Haǧǧ wird verrichtet, weil Gott die Gläubigen eingeladen hat, sich zu versammeln.  Ungeachtet des Geburtsortes, der Nationalität, der ethnischen Zugehörigkeit, des Geschlechts oder des Status, alle sind willkommen und alle sind gleich im Angesicht Gottes.  Die Muslime versammeln sich, um einander zu treffen und um einander und der Welt zu zeigen, dass sie vereint sind.  Vereint in ihrer Vielfältigkeit.  Sie sind durch ihre Anbetung des Einen Gottes vereint. 
"O ihr Menschen. Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander erkennen möget. Wahrlich vor Allah ist von euch der Angesehenste, welcher der Gottesfürchtigste ist. Wahrlich, Allah ist Allwissend, Allkundig." (Quran 49:13)
Der Islam ist die Religion der Einheit.  Im Qur´an erinnert Gott die Gläubigen daran, dass sie vereint bleiben sollen und Stärke in ihrer Einheit suchen sollen.  Haǧǧ verkörpert diese Einheit.  Menschen von jeder Rasse und Farbe kommen durch die Unterwerfung unter den Willen Gottes zusammen.  Muslime sind eine Bruderschaft und sie kommen mit einer Zielstrebigkeit und dem Wunsch nach Frieden. 
Die Gläubigen sind ja Brüder. So stiftet Frieden zwischen euren Brüdern und fürchtet Allah, auf daß euch Barmherzigkeit erwiesen werde." (Quran 39:10)
Und haltet insgesamt an Allahs Seil fest und zerfallet nicht und gedenkt der Gnade Allahs gegen euch, da ihr Feinde waret und Er eure Herzen so zusammenschloß, daß ihr durch Seine Gnade Brüder wurdet; und da ihr am Rande einer Feuergrube waret und Er euch ihr entriß. So macht Allah euch Seine Zeichen klar, auf daß ihr würdet euch rechtleiten lassen (Quran 3:103)
Haǧǧ ist die größte jährliche Versammlung von Muslimen; es ist die größte alljährliche Versammlung von Menschen, die in der Friedlichkeit und Ruhe des Islam versammelt sind.  Alles, das den Frieden stört, ist im Haǧǧ verboten.  Egal, was in der materiellen Welt passiert, beim Haǧǧ herrscht Friede. 
Muslime versammeln sich, und ihre Unterschiedlichkeit ist als Wunder anzusehen.  Die Alten stehen mit den Jungen, die Reichen stehen mit den Armen, Menschen aller Farben und Nationalitäten stehen Schulter an Schulter im Gebet, und verrichten die Rituale Seite an Seite.  Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: „In ihrer Liebe, Güte und Zuneigung für einander sind die Gläubigen wie ein menschlicher Körper."[1]  Muslime beim Haǧǧ sind ein Volk, sie sind ein beruhigendes Meer von Menschlichkeit, versammelt an einem Ort, um den Einen Gott anzubeten.  Muslime wenden ihre Gesichter in eine Richtung, und unterwerfen sich dem Willen Gottes.  Die sind vereint durch ihre Liebe zu Gott und vereint in ihrer Unterschiedlichkeit. 


Fußnoten:
[1] Sahieh Al-Bukhari

Was ist eine Moschee?





Eine Moschee ist das Gebäude, in dem Muslime Gott anbeten.  In der gesamten islamischen Geschichte bildete die Moschee das Zentrum der Gemeinschaft und Städte bildeten sich um dieses zentrale Gebäude herum.   Heutzutage findet man insbesondere in muslimischen Ländern an fast jeder Ecke eine Moschee; das macht es den Muslimen leicht, an den fünf täglichen Gebeten teilzunehmen.  Im Westen sind Moscheen oft integrierte Teile von Islamischen Zentren, die auch Lehr- und Gemeindeeinrichtungen enthalten.   
Moscheen gibt es in allen Formen und Größen; sie unterscheiden sich von Region zu Region aufgrund der Dichte der muslimischen Bevölkerung in der betreffenden Gegend.  Muslime haben in der Vergangenheit und auch heute ansässige Handwerker und Architekten beauftragt, wunderschöne, prächtige Moscheen zu entwerfen.
Es gibt allerdings bestimmte Merkmale, die allen Moscheen gleich sind.  Jede Moschee verfügt über einen Mihrab, eine Nische in der Mauer, die nach Mekka weist, die Richtung, in die die Muslime beten.  Die meisten Moscheen haben einenMinbar (oder Kanzel) von der aus ein islamischer Gelehrter eine Predigt oder Ansprache halten kann.
Andere gemeinsame Merkmale sind Minarette, hohe Türme, von denen die Gemeinde zum Gebet gerufen wird.  Minarette sind von weitem sichtbar und werden mit Moscheen assoziiert.  Normalerweise gibt es einen großen rechteckigen oder quadratischen Gebetsraum.  Er nimmt häufig die Form eines Flachdaches an, das von Säulen gestützt wird oder von einem System horizontaler Balken gestützt durch Architraven.  Bei anderen geläufigen Moschee-Ausführungen besteht das Dach aus einer einzigen großen Kuppel auf Pendentifen.[1]  Es gibt normalerweise separate Gebetsbereiche mit separatem Eingang für Männer und Frauen. 
Moscheen haben sich in den letzten 1400 Jahren bedeutsam entwickelt.  Viele haben Höfe mit dekorativen Wasserbecken und Springbrunnen, die ursprünglich Wasser für die Gebetswaschung lieferten.  Heutzutage jedoch stehen mehr Waschräume und Toiletten zur Verfügung.  Ursprünglich einfache Strukturen mit irdenen Böden, sind die Fußböden der heutigen Moscheen normalerweise mit Plüschteppichen ausgelegt.  Sie sind häufig mit geometrischen Mustern und geraden Linien, die es den Muslimen erleichtern, in geraden Reihen zu stehen, wenn sie ihre täglichen Gebete verrichten.     
Es gibt nie irgendwelche Bilder von Lebendigem oder Statuen in Moscheen, denn im Islam ist es verboten, dass solche Dinge behalten oder zur Schau gestellt werden. Zeitweise werden die Innenwände der Moschee mit Qur´an in arabischer Kalligraphie oder mit komplizierten geometrischen Mustern geschmückt.  Diese Muster können aus einer Vielzahl von Materialien sein, wie Mosaik, Stuck, Stein, Porzellan oder Holz.  Die klassischen Muster werden als Arabesken bezeichnet, und sie besitzen die Form eines radialen Rasters, in denen Kreis- und Sternformen vorherrschen.  Die Muster können zwei- und dreidimensional sein.
Meistens sind Moscheen auch in trockenen Wüstenländern sind Moscheen kühle, ruhige Häfen.  Wenn jemand eine Moschee betritt, sollte er oder sie das bunte Treiben der materiellen Welt hinter sich zurück lassen und sich in den ruhigen Unterschlupf oder das Heiligtun zurückziehen.  Moscheen sind Häuser der Gottesanbetung.  Von Männern wird erwartet, dass sie die fünf täglichen Gebete in einer Moschee verrichten, in der Gemeinschaft.  Obwohl auch Frauen in der Moschee zum Gebet willkommen sind, ist es für sie lobenswerter zu Hause zu beten.  Nichtsdestotrotz ist es Muslimen gestattet, überall zu beten, außer an schmutzigen oder unreinen Orten wie Toiletten oder auf Friedhöfen.  Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte:  “Die gesamte Erde ist eine Masjid für mich.”[2].  Masjid ist das arabische Wort für Moschee.  Während der Begriff Moschee ein Gebäude bezeichnet, speziell für das Gebet, hat das Wort Masjid mehrere Bedeutungsebenen behalten.  
Im wörtlichen Sinne bedeutet Masjid Platz der Niederwerfung.  Das arabische Wort kommt von der Wurzel „sa-ja-da“, was sich niederwerfen bedeutet.  Wenn die Stirn eines Muslim den Boden berührt, ist er oder sie Gott nahe.  Das Gebet stellt die Verbindung zwischen dem Gläubigen und seinem Herrn her, und die Niederwerfung symbolisiert vollständige Ergebenheit.
Viele Menschen haben unrichtiger Weise ausgesagt, dass das Wort Moscheenicht die Übersetzung von Masjid sei.  Sie behaupten, dass das Wort Moschee vom spanischen Mosquito kommt, und sie schreiben es Königin Isabella und König Ferdinand von Spanien aus dem 15ten Jahrhundert zu.  Allerdings besteht zwischen den Worten Moschee und Mosquito absolut keine Verbindung.  
Das Wort “Moschee” wurde im späten 14ten oder frühen 15ten Jahrhundert aus dem Französischen in die englische Sprache eingeführt.  Es kommt von dem französischen Wort mosquée von dem alt-französischen mousquaie.  Das Französische im Gegenzug wurde von dem italienischen Wort moschea von moscheta abgeleitet.  Die Italiener haben es entweder direkt vom arabischen Wort Masjid oder von dem alt-spanischen mesquita.[3]
Daran können wir erkennen, dass die Übersetzung des arabischen Wortes Masjid auf englisch mosque, (und auf deutsch Moschee) wird.  Eine Moschee ist ein Gebetshaus und ein Ort der Niederwerfung.  Es ist ein Gebäude das insbesondere dafür entworfen und gebaut wurde, Allah anzubeten.  Dort stehen die Muslime Schulter an Schulter, vereint in ihrer Liebe für Gott und ihrem Wunsch, Ihn zufriedenzustellen. 




Fußnoten:
[1] Pendentife sind ein islamischer Beitrag zur Architektur, der es gestattet, eine runde Kuppel über einem quadratischen Raum oder eine ovale Kuppel über einen rechteckigen Raum zu setzen. 
[2] Sahieh Al-Bukhari.  Mich bedeutet auch meine Gemeinschaft.
[3] The American Heritage Dictionary of the English Language, Fourth Edition; © 2000 Houghton Mifflin Company.
Online Etymology Dictionary, http://www.etymonline.com/m8etym.htm

Die Kaaba- das Heilige Haus Gottes



Die Kaaba[1]  ist das Heilige Haus Gottes, das sich in der Mitte der heiligen Moschee in der Stadt Mekka in Saudi Arabien befindet.  Das schwarze würfelförmige Gebäude ist aufgrund der Bilder von Saudi Arabien in der Pilgerzeit ausgestrahlt werden, Leuten jeden Glaubens bekannt.  Wenn die Leute normalerweise diese Bilder sehen, wird ihre Aufmerksamkeit von dem schwarzen Gebäude angezogen, das von hunderten wenn nicht tausenden Betenden umkreist wird.  Dieses Gebäude ist die Kaaba.    
“Gott hat die Kaba, das unverletzliche Haus, zu einer Gebetsstätte für die Menschen gemacht...” (Quran 5:97)
Die Kaaba ist die heiligste Stätte im Islam und sie ist die Qibla, die Richtung zu der die Muslime beten.  Das Gebäude wird wegen seiner würfelförmigen Gestalt Kaaba genannt, Würfel ist auf arabisch ka’b.  Manchmal wird die Kaaba auch Al Bait Al Atiq, oder das befreite Haus genannt, der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte, dass dieser Name verwendet wurde, weil Gott die Kaaba davor bewahrt hat, unter die Herrschaft von Tyrannen zu kommen.[2]
Die Kaaba wurde aus Granit aus den Bergen Mekkas gebaut und steht 15 Meter (49 Fuß) hoch, die Seitenmaße sind 10.5 m (34') auf 12 m (39').  Heute ist die Kaaba mit schwarzer Seide bedeckt, die mit goldgestickter Kalligraphie verschönert ist und die Kiswah genannt wird.
Auf der südwestlichen Seite der Kaaba befindet sich eine halbrunde Mauer, die die Grenze repräsentiert, oder al hatim.  Zugang zur Kaaba bekommt man durch eine Tür, 2.13 Meter über dem Boden an der nordöstlichen Mauer.   Innen ist der Boden aus Marmor und die Wände sind zur Hälfte zwischen Boden und Decke mit Marmor bedeckt.  
Von den Überlieferungen des Propheten Muhammad lernen wir, dass seine geliebte Frau Aischa über die Mauer und die Tür fragte.  Sie sagte: “Ich fragte den Gesandten Gottes über die Mauer und ob sie ein Teil des Hauses [der Kaaba] gewesen ist.  Er sagte: ´Ja.´ Ich fragte: ´Warum gehört sie dann jetzt nicht mehr zum Haus?´  Er sagte:  ´Deinem Volk ging das Geld aus.´ Ich fragte: ´Was ist mit der Tür?  Warum ist sie so hoch oben?´  Er sagte: ´Dein Volk tat dies, damit sie hinein lassen konnten, wen sie wollten und damit sie davon abhalten konnten, wen sie wollten.  Wenn es nicht so wäre, dass dein Volk noch neu [im Islam] ist und zu nah an ihrer Zeit der Unwissenheit, so würde ich die Mauer in das Haus einbeziehen und die Tür auf bodenhöhe versetzen.’”[3]
Qur´anverse auf Tafeln geschrieben, sind in den Marmor eingefügt, und der obere Teil der Innenwand ist mit grünem Stoff bedeck, auf dem mit Goldfaden Verse gestickt sind.  Lampen hängen von einem Querbalken; es gibt auch einen kleinen Tisch für Räuchergefäße.  Pfleger parfümieren die Marmorverkleidung mit Parfümöl, dasselbe Öl wird zum Salben des Schwarzen Steins außen verwendet.  
Der Schwarze Stein, ein antiker heiliger Stein, ist in der östlichen Ecke der Kaaba eingelassen, eineinhalb Meter über dem Boden.  Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: “Der Schwarze Stein kam aus dem Paradies, und er war weißer als Milch, aber die Sünden der Söhne Adams haben ihn schwarz werden lassen.”[4]
Die Gelehrten des Islam haben unterschiedliche Ansichten, wer die Kaaba gebaut hat.  Einige sagen, sie wurde von den Engeln erbaut.  Andere sagen, der Vater der Menschheit, Adam, habe sie errichtet, aber mit den Jahrhunderten zerfiel sie und verlor sich im Staub der Zeit, um dann vom Propheten Abraham und seinem Sohn Ismael wieder aufgebaut zu werden.  Alle sind sich darin einig, dass sie von Abraham entweder gebaut oder wiedergebaut wurde.
Und als Abraham mit Ismael die Grundmauern des Hauses errichtete (, sagte er): "Unser Herr, nimm von uns an; denn wahrlich, Du bist der Allhörende, der Allwissende.’” (Quran 2:127)
Seitdem wurde die Kaaba mehrere Male wieder aufgebaut.  Von den Amalekiten, dem Stamm von Jurham, Qusayy ibn Kilaab, dem Stamm von Quraisch und verschiedene Male nach der Ankunft des Islam.  Kurz bevor die Entsendung des Propheten Muhammad begann, war die Kaaba mit Steinen ohne Mörtel aufgebaut und sie war nicht viel höher als die Höhe eines Mannes, da hatten Leute Schätze aus der Kaaba gestohlen, daher beschlossen die Quraisch, sie neu aufzubauen und ein Dach hinzuzufügen.
Jeder Stamm sammelte Baumaterial und arbeitete zusammen, bis man zu der Stelle kam, wo der Schwarze Stein wieder eingesetzt werden sollte.  Wegen der Ehre, die mit dem Einsetzen dieses Steines verbunden war, brach ein Streit aus.  Abu Umaiyah ibn al Mughirah, einer der ältesten Männer sagte: “O Quraisch, lasst uns eine Übereinkunft treffen.  Lasst den ersten Mann, der durch dieses Tor kommt, die Angelegenheit für euch entscheiden.“
Der erste Mann war Muhammad, zu jener Zeit als al Amin (der Vertrauenswürdige) bekannt.  Er schlug vor, dass sie den schwarzen Stein in einem Umhang tragen sollen, jeder Stamm sollte an einem Ende festhalten, damit die Ehre gerecht verteilt wird.  Der Schwarze Stein erreichte die Kaaba auf diese Weise und Muhammad setzte den Stein an seinen Platz.  Die Kaaba hat vier Ecken.  Schließlich ist es noch wichtig, zu verstehen, dass Muslime nicht die Kaaba oder ihre Umgebung anbeten.  Sie ist einfach die Qibla, die Richtung, in die sich die Muslime wenden, wenn sie beten, dafür dient sie als Brennpunkt.


Footnotes:
[1] Entnommen aus: Mubarakpuri, S. 2002, History of Makkah.  Darussalam, Riyadh.  &  (http://www.sacred-destinations.com/saudi-arabia/mecca-kaba)
[2] At Tirmidhi
[3] Sahieh Muslim
[4] Ibid

Es gibt über 1.5 Milliarden Muslime auf der Welt und jedes Mal, wenn sie beten, richten sie ihre Gesichter in eine Richtung, nach Mekka.  Der islamische Begriff für diese Richtung ist Qibla.  Wenn sich ein Muslim zum Beten vorbereitet, wendet er sich, egal wo er sich befindet, zur Qibla, in die Richtung der Kaaba.  Die Kaaba ist ein kleines würfelförmiges Gebäude im Hof der Moschee, die als Masjid Al Haram
bekannt ist, in der Stadt Mekka, in Saudi Arabien.
Jeder hat eine Richtung, der er sich (in seinen Gebeten) zuwendet. So wetteifert miteinander in guten Werken. Wo immer ihr auch seid, Gott wird euch allesamt herbeiführen (am Tag des Gerichts); wahrlich, Gott hat Macht über alle Dinge.  Und von wo du auch herkommst (um zu beten), wende dein Gesicht in Richtung der Al-Masjid-al-Haram (der heiligen Moschee in Mekka); denn dies ist gewiss die Wahrheit von deinem Herrn. Und Gott ist dessen nicht achtlos, was ihr tut.” (Quran 2:148-149)
Muslime beten nicht die Kaaba oder ihren Inhalt an, sie ist nur ein Mittelpunkt.  Muslime beten Den Einen Gott, den Gnädigsten und Allerweisesten, an.  Gott hat festgelegt, dass sich die Muslime, wenn sie beten, alle in diese eine Richtung wenden.  Es ist ein Zeichen der Einigkeit, die in der Einigkeit der Religion des Islam verschachtelt ist.    
Das arabische Wort für Gebet ist Salah, und es kennzeichnet eine Verbindung zwischen dem Gläubigen und Gott; wenn alle Gläubigen sich in dieselbe Richtung wenden, fügt dies der Verbindung eine extra Dimension hinzu.  Das Gebet verbindet den Gläubigen mit Gott und die Qibla verbindet die Gläubigen unter einander.  Es wurde gesagt, dass wenn man alle Muslime beim Gebet sehen könnte, dann könnten wir Linien von Betenden sehen, wie sie sich verbeugen und niederknien, wie die Blütenblätter einer Blume, die sich harmonisch öffnen und schließen. 
Die Qibla war nicht immer Richtung Mekka.  Die ersten Muslime beteten in Richtung der al Aqsa Moschee in Jerusalem.  Ungefähr sechzehn Monate nachdem der Prophet Muhammad und seine Anhänger in die Stadt Medina ausgewandert waren, wurde die Qibla zur Kaaba geändert.  Berichten von Gefährten des Propheten Muhammads zufolge geschah die Änderung sehr plötzlich.  Während des Nachmittagsgebets erhielt der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien mit ihm, eine Offenbarung von Gott, der ihn anwies: "Wende dein Antlitz zurMasjid al Haram".
Und so machten Wir euch wahren Gläubigen an den islamischen Monotheismus, auf dass ihr Zeugen seiet über die Menschen und auf dass der Gesandte Zeuge sei über euch. Und Wir haben die Qibla (nach Jerusalem), nach der du dich bisher gerichtet hattest, nur gemacht, damit Wir denjenigen, der dem Gesandten folgt, von demjenigen unterscheiden, der auf seinen Fersen eine Kehrtwendung macht (d.h. dem Gesandten ungehorsam wird); und dies war wahrlich schwer, außer für diejenigen, die Gott rechtgeleitet hat. Und Gott wird euren Glauben (und die Gebete, die ihr nach Jerusalem gerichtet habt) nicht vergeblich sein lassen; wahrlich, Gott ist gegenüber den Menschen Mitleidig, Barmherzig.
Wir sehen, wie dein Gesicht (o Muhammad) sich dem Himmel suchend zukehrt, und Wir werden dich nun zu einer Qibla wenden, mit der du zufrieden sein wirst. So wende dein Gesicht in Richtung der Al-Masjid al-Haram (der heiligen Moschee in Mekka), und wo immer ihr auch seid, wendet eure Gesichter in ihre Richtung…“(Quran 2:143-144)
Die Änderung der Gebetsrichtung legte Mekka als festen Mittelpunkt für die Anbetung fest.  Es schafft einen gemeinsamen Sinn oder Zweck. 
Die ganzen Jahrhunderte hindurch haben sich Mathematiker und Astronomen damit beschäftigt, korrekte Wege zu ermitteln, um die Qibla (Richtung) von jedem Punkt auf der Erdoberfläche zu bestimmen.  Es gibt genau zwei Momente im Jahr, wenn die Sonne direkt über der Kaaba steht, dann führen die Richtungen sämtlicher Schatten, die das Sonnenlicht wirft, von der Qibla weg. Es gibt ebenso zwei Momente im Jahr, wo die Sonne genau in der gegenteiligen Richtung der Kaaba steht, wo sie also zur Qibla weist. 
Es ist wichtig, dass die Muslime sich alle Mühe geben, beim Gebet die richtige Richtung einzunehmen; geringe Abweichungen jedoch machen das Gebet nicht ungültig.  Der Prophet Muhammad sagte: “Was sich zwischen dem Osten und dem Westen befindet ist Qibla. ”[1]  Heutzutage ist es leicht, die Qibla zu lokalisieren.  Es ist eine einfache Sache, in eine Karte zu schauen und eine Linie zwischen deinem Aufenthaltsort und der Stadt Mekka zu ziehen.  Kompasse und Computerprogramme, die die Qibla herausfinden, sind leicht zu haben und die meisten Moscheen auf der Welt verfügen über eine Nische in der Wand, um dieQibla anzuzeigen. 
Der Islam ist eine Religion der Einheit.  Muslime werden durch ihren Glauben an den Einen Gott vereint.  Sie sind eine Bruderschaft, vereint durch die Sprache und die Rituale des Gebets und vereint durch die Richtung ihrer Anbetung.  DieQibla besteht nicht nur aus Längen – und Breitengraden; sie ist Einheit.  Sie ist über die Menschheit vereint durch die Anbetung des Einen Gottes, Schöpfers und Erhalters des Universums.


Footnotes:
[1] At Tirmidhi, klassifiziert als hasan (gut) durch Sheikh al Albani.


Die Wichtigkeit des Gebets









Die Wichtigkeit des Gebets im Islam kann nicht unterschätzt werden.  Es ist die erste Säule des Islam, die der Prophet, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, direkt nach der Erwähnung des Glaubensbekenntnisses erwähnt hat, durch das man Muslim wird.  Es wurde allen Propheten und allen Völkern zur Pflicht gemacht.  Gott hat seinen obligatorischen Status unter majestätischen Umständen erklärt.  Zum Beispiel als Gott direkt zu Moses sprach:
“ Und Ich habe dich erwählt; so höre denn auf das, was offenbart wird.  Wahrlich, Ich bin Gott. Es ist kein Gott außer Mir; darum diene Mir und verrichte das Gebet zu Meinem Gedenken.” (Quran 20:13-14)
Ähnlich wurden die Gebete dem Propheten Muhammad während seiner Himmelfahrt zur Pflicht gemacht.  Außerdem wenn Gott die Gläubigen lobpreist, wie am Beginn des Kapitels mit dem Titel ‘al-Mu’minun’ (die Gläubigen), ist eine der ersten Beschreibungen ihr Festhalten an den Gebeten.
Einmal befragte ein Mann den Propheten über die tugendhafteste Tat.  Der Prophet sagte, die tugendhafteste Tat sei das Gebet.  Der Mann fragte wieder und wieder und die ersten drei Male antwortete der Prophet: “Das Gebet,” dann, beim vierten Mal sagte er: “Jihad auf dem Wege Gottes.”[1]
Die Wichtigkeit des Gebets wird in vielen Aussagen des Propheten gezeigt.  Zum Beispiel sagte der Prophet:    
“Die erste Angelegenheit, über die der Diener am Tag des Gerichts zur Rechenschaft gezogen wird, ist das Gebet.  Wenn es gut ist, dann ist der Rest seiner Taten ebenfalls gut.  Und wenn es unvollständig ist, dann ist auch der Rest seiner Taten unvollständig.”[2]
Die Wichtigkeit des Gebets liegt in der Tatsache, dass ganz gleich, welche Taten man in seinem Leben verrichtet, der wichtigste Aspekt unsere Beziehung zu Gott ist, das heißt, unser Glaube (Iman), unser Gottes-Bewusstsein (Taqwa), unsere Aufrichtigkeit (Ikhlas) und unsere Anbetung Gottes (Ibadah).  Diese Beziehung zu Gott wird durch das Gebet sowohl gezeigt und in die Praxis umgesetzt, als auch verbessert und gesteigert.  Wenn daher die Gebete gut und richtig sind, dann werden auch der Rest der Taten gut und richtig sein; und wenn die Gebete nicht gut und richtig sind, dann werden auch der Rest der Taten nicht gut und richtig sein, wie der Prophet selbst erklärt hat.    
Wenn das Gebet korrekt ausgeführt wird – mit wahrem Gedenken Gottes und sich zu Ihm um Vergebung hinwendend – dann wird es eine bleibende Wirkung auf die Person haben.  Nachdem sie ihr Gebet beendet hat, wird ihr Herz vom Gedenken Gottes erfüllt sein.  Sie wird sowohl Gottesfürchtig als auch hoffnungsvoll sein.  Nach dieser Erfahrung wird sie sich von dieser erhabenen Position nicht mehr fortbewegen wollen zu einer, in der sie Gott ungehorsam wäre.  Gott hat diesen Aspekt des Gebets erwähnt, als Er sagte:
Wahrlich, das Gebet hält von schändlichen und abscheulichen Dingen ab.” (Quran 29:45)
Nadwi hat diese Auswirkung auf folgende, schöne Weise beschrieben:
Sein Ziel besteht darin, im unterschwelligen Selbst des Menschen derartige geistige Kraft, ein Licht des Glaubens und Gottesbewusstsein zu erzeugen, das es einem ermöglicht, erfolgreich gegen das Böse und Versuchungen aller Art zu streben, und in Zeiten der Versuchungen und Widrigkeiten standhaft zu bleiben und sich gegen die Schwäche des Fleisches und das Unheil unmäßigen Appetits zu schützen.[3]
Die gesamten Auswirkungen, die die korrekt ausgeführten Gebete auf die Menschen haben sollen, werden in anderen Versen des Qur´an beschrieben:
Wahrlich, der Mensch ist (seiner Natur nach) kleinmütig geschaffen worden.  Wenn ihn ein Unheil trifft, so gerät er in große Panik doch wenn ihm (etwas) Gutes zukommt, ist er geizig.  Nicht so sind diejenigen, die beten und (die Verrichtung) ihrer Gebete einhalten…” (Quran 70:19-23)
Was das Jenseits angeht, steht die Vergebung Gottes und Seine Zufriedenheit in engem Zusammenhang mit den Gebeten.  Der Gesandte Gottes sagte:  
“Gott hat fünf Gebete zur Pflicht gemacht.  Wer ihre Gebetswaschungen hervorragend ausführt, sie zu ihren richtigen Zeiten betet, ihre Verbeugungen, Niederwerfungen und Khuschu´[4] vervollständigt; dem hat Gott versprochen, dass Er ihm vergibt.  Und wer dies nicht tut, der hat kein Versprechen von Gott.  Er kann ihm entweder vergeben oder ihn bestrafen.
Die Gebete stellen eine Art Reinigung für den Menschen dar.  Er wendet sich zu seinem Herrn und hat fünfmal täglich ein Treffen mit Ihm.  Wie oben angedeutet hält dieses wiederholte Stehen vor Gott die Person vor sündigen Taten während des Tages zurück. Darüber hinaus sollte es auch eine Zeit der Einsicht und der Reue sein, so dass sie Gott aufrichtig um Vergebung ihrer Sünden, die sie begangen hat, bittet.  Außerdem ist das Gebet selbst eine gute Tat, die einige der schlechten Taten, die sie getan hat, hinweg wischt.   Diese Dinge werden in folgendem Hadith des Propheten, Gottes Segen und Frieden seien mit ihm, erwähnt:
“Wenn jemand einen Fluss vor seiner Tür hätte, und er würde dort fünfmal am Tag baden, denkt ihr, es würde noch etwas Schmutz an ihm bleiben?” Die Menschen sagten: “Kein Schmutz würde mehr an ihm bleiben.”  Der Prophet sagte dann: “Das ist wie bei den fünf täglichen Gebeten: Gott wischt die Sünden durch sie fort.” (Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim)
In einem anderen Hadith sagte der Prophet:   
“Die fünf täglichen Gebete und das Freitagsgebet bis zum Freitagsgebet sind Sühnen für was zwischen ihnen liegt.” (Sahieh Muslim)


Footnotes:
[1] Dies stammt aus einem Hadith von Ahmad und ibn Hibban.  Gemäß al-Albani ist dieser Hadith hasan.  Muhammad Nasir al-Din al-Albani, Sahih al-Targheeb wa al-Tarheeb (Beirut: al-Maktab al-Islami, 1982), vol.  1, p.  150
[2] Berichtet von al-Tabarani.  Gemäß  al-Albani ist er Sahih.  Al-Albani, Sahih al-Jami, vol.1, p.  503.
[3] Nadwi, p. 24
[4] Khuschu` im Gebet ist wenn das Herz einer Person ganz auf das Gebet eingestellt ist.  Dieses Gefühl im Herzen strahlt dann im gesamten Körper wieder. Die Person bleibt still und ruhig.  Sein Blick ist nieder geschlagen.  Mehr Einzelheiten zu diesem Konzept (ebenso wie den Unterschied zwischen ihm und khudhu`) finden sie in Muhammad al-Shaayi, al-Furooq al-Laughawiyyah wa Atharahaa fi Tafseer al-Quran al-Kareem (Riyadh: Maktabah al-Ubaikaan, 1993), S.  249-254.